Das Vasa-Museum in Stockholm hat mich sehr beeindruckt. Dort liegt ein riesiges Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert, das beinahe vollständig erhalten
ist.
Im Jahr 1628 begab sich die prächtige schwedische Galeone Vasa auf ihre erste Reise. Doch kaum hatte das Schiff den Hafen verlassen, neigte es sich im Wind
bedrohlich zur Seite und versank schließlich im Brackwasser Stockholms. Das Schiff blieb dort für mehr als 300 Jahre, bis es im 20. Jahrhundert gehoben und im Vasa Museum in Stockholm zur Schau
gestellt wurde. Ein beeindruckendes Zeugnis der Vergangenheit!
Doch warum versank die Vasa? Wie bei den meisten großen Schiffen zu der Zeit wurde auch bei der Vasa ein Stabilitätstest durchgeführt, indem 30 Matrosen von einer
auf die andere Seite rannten, um das Schiff ins Schaukeln zu versetzen. Der Test musste abgebrochen werden, weil das Schiff zu sehr in Schieflage geriet. Es war einfach zu schmal und hoch gebaut.
Doch aus Furcht vor den Konsequenzen wagte niemand, dem mächtigen schwedischen König Gustav II. Adolf davon zu berichten. Die Kommunikation war blockiert, die Bedenken wurden verschwiegen, und
das Resultat war ein tragischer Untergang mit 30 bis 50 Toten.
Diese Geschichte zeigt Parallelen zur heutigen Fehler- und Konfliktkultur in Unternehmen auf. Oft zögern Mitarbeiter, Bedenken anzusprechen oder kritische Fragen zu
stellen, aus Angst vor Konflikten oder negativen Auswirkungen auf ihre Karriere. Doch wie die Vasa-Geschichte zeigt, kann dieses Schweigen zu verheerenden Folgen führen. Offene Kommunikation ist
der Schlüssel zur Vermeidung von Fehlern und zur Lösung von Problemen.
In der modernen Arbeitswelt ist es entscheidend, eine Kultur zu fördern, in der Mitarbeiter sich sicher fühlen, ihre Bedenken zu teilen, ohne Sorge vor negativen
Konsequenzen haben zu müssen. Nur so können Unternehmen erfolgreich sein und sicherstellen, dass sie nicht "untergehen", weil wichtige Informationen zurückgehalten werden.
Fazit: Die Geschichte der Vasa erinnert uns daran, wie wichtig es ist, eine offene und konstruktive Kommunikation zu pflegen. Konflikte und Bedenken anzusprechen,
sollte nicht als Bedrohung, sondern als Chance zur Verbesserung gesehen werden.