"Du bist aber groß geworden!" Wenn die Firma erwachsen wird: Wie kann man Konflikte im Zusammenhang mit rasantem Wachstum moderieren?

Das Unternehmen boomt, die Teams wachsen, neue Projekte kommen an Bord – die Energie ist spürbar, alles geht nach vorn. Aber genau in diesen Momenten, wenn das Unternehmen "erwachsen" wird, können schnell erste Spannungen entstehen. Strukturen, die bisher funktioniert haben, kommen an ihre Grenzen. Kommunikation wird schwieriger, und plötzlich stehen Führungskräfte und Teams vor Konflikten, die es vorher nicht gab.

 

Doch Wachstum muss nicht mit Chaos und Reibereien einhergehen. Es gibt kreative Wege, um Konflikten vorzubeugen und das Wachstum positiv zu gestalten.

 

1. Team-Rituale schaffen, die den Zusammenhalt stärken

In der Hektik des Wachstums kann das Zwischenmenschliche schnell verloren gehen. Ein wöchentliches virtuelles "Feierabendbier", kleine Erfolgsmomente feiern oder ein monatlicher Austausch über Herausforderungen kann Wunder wirken. Rituale, die den Teamgeist fördern, verhindern, dass sich Gräben zwischen alten und neuen Kollegen bilden.

 

2. Neue Rollen sichtbar machen

Mit dem Wachstum entstehen neue Positionen und Verantwortlichkeiten. Sorge dafür, dass jeder weiß, wer wofür zuständig ist. Sichtbare Organigramme oder regelmäßige Updates, wer welche Rolle übernimmt, schaffen Klarheit und verhindern Missverständnisse. Das gibt Sicherheit in Zeiten des Umbruchs.

 

3. Konflikte frühzeitig "simulieren"

Das klingt ungewöhnlich, aber ist extrem wirkungsvoll: Bevor Konflikte entstehen, setze Simulationen oder Workshops ein, in denen Teams lernen, wie sie Konflikte produktiv lösen. So werden Unsicherheiten abgebaut, und die Mitarbeiter fühlen sich vorbereitet – statt überrascht, wenn es mal knallt.

 

4. Mentoring zwischen neuen und erfahrenen Kollegen

Beim schnellen Wachstum stoßen neue Mitarbeiter auf eine bereits etablierte Kultur – das führt oft zu Reibungen. Warum also nicht Mentoring-Programme einführen, bei denen neue Mitarbeiter von erfahrenen Kollegen begleitet werden? So entsteht eine Brücke zwischen alten und neuen Strukturen, und beide Seiten profitieren voneinander.

 

5. Führungskräfte als Konflikt-Coaches

In Zeiten des Wachstums sind Führungskräfte oft mit ihren eigenen Aufgaben überlastet und verpassen es, Konflikte frühzeitig zu erkennen. Investiere in ihre Weiterentwicklung und bilde sie zu Konflikt-Coaches aus. So können sie früh eingreifen, bevor aus kleinen Missstimmungen große Spannungen werden.

 

Rasantes Wachstum bringt also nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen. Doch Konflikte müssen nicht als notwendiges Übel betrachtet werden – mit der richtigen Herangehensweise lassen sie sich frühzeitig moderieren oder sogar vermeiden. Rituale, klare Strukturen und eine Kultur des offenen Austauschs helfen dabei, dass das Unternehmen nicht nur wächst, sondern auch zusammenwächst.